Am vergangenen Mittwoch 28.11.2018 lud die FDP Grafing zu einer Informationsveranstaltung zum Thema E-Mobilität“ ein und fast 50 Besucher folgten der Einladung.
Mit kompetenten Fachexperten auf dem Podium wurde daraus ein kurzweiliger Abend mit einer engagierten Diskussion zwischen Besuchern und Experten moderiert vom stellvertretenden Ortsvorsitzenden Claus Eimer:
Für den lokalen Elektrizitätsversorger erläuterte Simon Rothmoser die Herausforderungen in Grafing eine umfangreiche Ladeinfrastruktur bereitzustellen: „ein teures Hobby“ wie er sagt, denn der Aufbau der öffentlichen Ladesäulen muss vom Versorger alleine finanziert werden, ist aber über den Strompreis der Nutzer alleine nicht zu decken. Dabei macht er die nachvollziehbare Forderung an die Politik auf, dass Ladeinfrastruktur zukünftig als Netzelement anerkannt wird, damit dies auch über die Netzentgelte mitfinanziert werden kann.
Die ganz praktische Sicht vertrat am Podium Angela Imhoff, Unternehmerin aus Grafing, die schon lange ein Tesla E-Auto fährt und nur davon schwärmen kann. „Ich lade einfach jede Nacht meinen Wagen in der Garage an einer Schukosteckdose. Und ich bin noch nie mangels Strom liegengeblieben, was viele oft befürchten.“
Die kommunale Seite vertraten Tim Grebner, Wirtschaftsförderer der Stadt, und Felix Wiesenberger von der Energieagentur des Landkreises. Grafing kann sich mit 8 öffentlichen Ladesäulen schon glücklich schätzen weit über dem Landkreisdurchschnitt zu sein. Die Frage des Moderators, ob man sich in Grafing auch andere Vorteile für E-Autos vorstellen kann, wie zum Beispiel kostenfreies Parken auf den öffentlichen Innenstadtparkplätzen, blieb leider unbeantwortet.
Matthias Groher vom Bundesverband eMobilität betonte wie schnell das Thema – im wahrsten Sinne des Wortes – in Fahrt kommt. So werden schon nächstes Jahr auch zahlreiche deutsche Automobilbauer attraktive Modelle am Start haben und Marken wie Tesla oder Nissan nicht mehr weitgehend alleine das Feld überlassen. Er mahnte insbesondere auch alle Gäste nicht in Bedenkenträgertum zu verfallen: am Beispiel Mobilfunk machte er deutlich, dass vor 20-30 Jahren auch die öffentliche Diskussion überwiegend von „überflüssig“ bis „unnötig“ reichte, man heute aber wohl kaum noch darauf verzichten könnte. Innovation heißt also auch etwas zu wagen und Neuem eine Chance zu geben.
Andreas Schlöffel, vom gleichnamigen Autohaus in Kirchseeon vertrat am Podium den zur Zeit größten Hersteller von E-Fahrzeugen NISSAN: „Fahren Sie einfach mal ein E-Auto Probe und sie werden sehen, was für ein ruhiges und entspanntes Fahren das ist“ machte allen nochmal deutlich, dass es nicht nur um Technik geht.
Fazit des Abends: Elektromobilität ist im Markt angekommen und wird in vielen Fällen die richtige Antwort auf die Weiterentwicklung der Mobilitätsanforderungen unserer Gesellschaft sein, gerade auch unter ökologischen Aspekten, es ist aber auch nicht das alleinige Allheilmittel. Es wird umso mehr eine sinnvolles nebeneinander von Technologien geben, vom Verbrennungsmotor bis hin zu Fahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle.