Am 22. Oktober diskutierten die Zornedinger Liberalen auf ihrem Stammtisch intensiv über das Thema Asylbewerber. Peter Pernsteiner, FDP Ortsvorsitzender und Gemeinderat in Zorneding, freute sich sehr, dass dieser Stammtisch mit 13 Teilnehmern plus einer Redakteurin der Süddeutschen Zeitung sehr gut besucht war.
Gast und Referentin begrüßte er Angelika Burwick, die Leiterin des Helferkreises Asyl Zorneding. Sie berichtete umfassend über die aktuellen Entwicklungen im Containerdorf, die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt, das Engagement der Helfer und die Aktivitäten der aktuell 49 Bewohner. Zur Sprache kam beispielsweise, dass sich das Landratsamt zwar intensiv um die Asylbewerber in Zorneding kümmert, …
… aber personell massiv am Anschlag steht. So ist es leider für Angelika Burwick kein Wunder, dass manchmal ihre Anfragen zu anstehenden Problemen erst zwei bis drei Wochen später beantwortet werden. Und nachdem solche Antworten oft sogar mitten im Wochenende geschrieben werden, ist dies wirklich ein Indiz dafür, dass das Sozialreferat im Landratsamt akut überlastet ist.

Angelika Burwick ist stolz darauf, dass rund 90 % der in Zorneding tätigen rund 150 Mitwirkenden im Helferkreis sehr aktiv sind. Sehr intensiv laufen gemäß ihren Ausfürhugnen die Bemühungen, den in Zorneding lebenden Asylbwerbern Deutschkenntnisse zu vermitteln. Die Realisierung der von ehrenamtlichen Helfern regelmäßig durchgeführten Unterrichtseinheiten hatte zwar Anlaufschwierigkeiten, hat sich jetzt aber voll und ganz eingespielt. Auch die Akzeptanz des Deutschunterrichts auf Seiten der Asylbewerber war anfangs nicht so recht gegeben. Den großen Akzeptanz-Durchbruch brachte aber die kürzliche Gründung des Helfer-Arbeitskreises „Jobsuche“, der die Asylbewerber bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen intensiv unterstützt und inzwischen schon einigen Bewohnern erfolgreich eine Arbeitsstelle beschaffen konnte. Dies ist ein wirklich sinnvoller Schritt in Richtung Entlastung der Steuerzahler, denn jeder Asylbewerber mit eigenem Einkommen braucht weniger oder gar keine finanzielle Unterstützung vom Staat mehr.

Seit die ersten Bewohner im Zornedinger Containerdorf gutes Geld verdienen und andere Bewohner mangels Deutschkenntnissen bei Job-Bewerbungen abgelehnt wurden, gehen die jungen Männer mit wesentlich mehr Elan und Nachhaltigkeit in die Deutschkurse.

Nach dem Situationsbericht beantwortete Angelika Burwick auch viele Fragen au der Stammtischrunde – beispielsweise über das Alter der Bewohner und deren Verweildauer in Zorneding. Es kamen aber auch diverse Alltagsprobleme zu Tage. So erhalten nach wie vor einige der Bewohner vollkommen zu unrecht schikanöse Mahnungen von der Beitragszentrale der Rundfunkanstalten, obwohl das laut Homepage dieser Beitragszentrale eigentlich gar nicht vorkommt, weil jede dort registrierte Asylbewerberunterkunft angeblich explizit ausgenommen wird. Ein anders Problem ist wohl auch der extrem starre Auszahlmodus für die 359 Euro pro Monat (laut Asylbewerberleistungsgesetz), von denen die Asylbewerber natürlich auch ihre Lebensmittel selbst kaufen müssen. Ausgezahlt wird nur einem bestimmten Tag im Monat und auch nur im Landratsamt. Wer erst ein paar Tage später kommen kann, erhält wohl weniger Geld. Angelika Burwick berichtete von Berufsschülern, die sich deshalb umständlich jedes Mal für diesen Auszahltermin eine Unterrichtsbefreiung erteilen lassen müssen. Wünschenswert wäre, wenn man diese Auszahlung vielleicht künftig im Rathaus von Zorneding abwickeln könnte, das ja einen Kassenraum mit gepanzerten Fenstern hat und auch einmal in der Woche immerhin bis 18 Uhr geöffnet hat. Allerdings gibt es hier und auch an anderen Stellen wieder einmal diverse bürokratische Hemmnisse, die momentan gegen so eine Lösung sprechen.

Im zweiten Teil des FDP-Stammtisches diskutierten die Liberalen über die teils sehr hetzerischen Parolen in der letzten CSU-Zeitung „ZornedingReport“. Sie finden, dass Frau Dr. rer. pol. Sylvia Boher (Ortsvorsitzende der CSU Zorneding und Mitglied des CSU-Kreisvorstandes Ebersberg sowie des CSU-Bezirksvorstandes Oberbayern) mit dem Tonfall ihrer Äußerungen in der Beitrags-Rubrik „Kritisch angemerkt“ der Ortszeitung massiv daneben liegt.