Susanne Markmiller als Ortsvorsitzende wiedergewählt
Die Ortshauptversammlung der FDP – Kirchseeon letzten Freitag in der Taverna Bakalis hat zu keinen Überraschungen bei der Neuwahl des Ortsvorstandes geführt.
Dr. Susanne Markmiller wurde ebenso einstimmig in ihrem Amt bestätigt, wie der Schatzmeister Dr. Rainer Büchse. Wieder in den Vorstand gewählt wurden als stellvertretender Ortsvorsitzende Roland Hildebrandt und als Beisitzer Maximilian Sagner und neu hinzugekommen Dr. Sepita Ansari.
Größter Erfolg des erst vor 2 Jahren gegründeten Ortsverbandes war der erstmalige Einzug der FDP in den Marktgemeinderat letztes Jahr von Susanne Markmiller.
In ihrem Rechenschaftsbericht machte diese auch die anstehenden Themen für Kirchseeon deutlich. Wie geht es weiter mit der dringend benötigten Umgehungsstraße oder Untertunnelung der B304? Wie sieht die Energiewende- Stichwort Windräder, Freiflächenphotovoltaik – in Kirchseeon aus und was geschieht mit dem IVECO Gelände?
„Es hat keinen Sinn die Themen vor sich herzuschieben“ so Markmiller. „Wir müssen diese Themen endlich im Gemeinderat anpacken.“
Der FDP Kreisverband Ebersberg begrüßte vor Kurzem sein jüngstes Mitglied nämlich das 3500ste Mitglied des Bezirksverbandes. Im Kreisverband wie auch im Bezirksverband konnten zuletzt viele Neueintritte gerade junger Mitglieder begrüßt werden. Es gibt viel zu tun!
Die deutsche Wirtschaft hat zwar in der Krise gezeigt, dass sie sehr wohl in der Lage ist, sich dynamisch und schnell an veränderte Bedingungen anzupassen. „Die digitale Innovation findet aber aktuell nicht in Deutschland statt“, so Thomas Sattelberger, der politische Quereinsteiger und ehemaligesVorstandsmitglied bei der Lufthansa, Continental und der Telekom. Der Münchner vertritt die FDP seit 2017 im deutschen Bundestag und war vergangenen Dienstag als Referent beim sehr gut besuchten Videotalk des FDP Kreisverbandes Ebersberg zu Gast.
Um international wettbewerbsfähig zu werden braucht es gute Voraussetzungen für Innovation. Hierzu gehört es auch die Rahmenbedingungen für Wagnis- und Risikokapital zu verbessern. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, wenn Deutschland weiterhin seinem Ruf als Nation der Erfinder gerecht bleiben möchte und gegen die Konkurrenz v.a. aus China und den USA bestehen will. „Wir dürfen unsere Erfinder nicht weiter vertreiben, sondern müssen im Gegenteil kreative Geister anlocken.“
Grundsätzlich gelte es die Digitalisierung zu nutzen und für die deutsche Arbeits- und Wirtschaftswelt noch weiter voranzutreiben. „Corona hat schonungslos aufgedeckt wie sehr besonders unsere Verwaltung und Bildungswesen bei der Digitalisierung hinterherhinkt. “ so der Wirtschaftsexperte Sattelberger „Das hat viel Vertrauen der Bürger in den Staat gekostet.“
Gleichzeitig brauchen wir eine humane Marktwirtschaft, die den Menschen mitnimmt bei den anstehenden Veränderungen der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Wir brauchen aber keine staatlich gelenkte Wirtschaftsordnung – weder das chinesische Modell noch Grün-Rote Planwirtschaft.“
Weitere Windräder in Zorneding – kein Freifahrtschein für jeden x-beliebigen Standort!
Wir müssen die entstehenden Energielücken durch den Wegfall der Kern- und Kohlekraftwerke im eigenen Land ersetzen. Auch aus unserer Sicht sind hierfür Windkraftanlagen ein wichtiger Baustein. Wir beiden FDP-Gemeinderäte in Zorneding haben uns beim Bürgerentscheid am 16. Mai für die fünf Windräder im Ebersberger Forst entschieden, weil sie nicht in der Haupt-Sichtachse stehen, 1500 Meter in den Wald rein kommen, die Erschließungsstraße zu den Windrädern nicht verbreitert werden muss und die permanent an den fünf Standorten erforderlichen Nicht-Wald-Flächen durch Neupflanzungen am Forstrand ausgeglichen werden.
Natürlich ist uns bewusst, dass unser Landkreis bis 2030 klimaneutral sein will und dass dafür diese fünf Windräder bei weitem nicht reichen. Deshalb müssen sich alle Landkreisgemeinden intensiv Gedanken über weitere Windrad-Standorte machen. Das gilt natürlich auch für Zorneding, obwohl unsere Gemeinde von den fünf im Forst entstehenden Windrädern extrem stark tangiert sein wird.
Als möglicher Standort für zwei oder drei weitere Windräder wurden vom Energie-Forum Zorneding die Windkraft-Konzentrationsflächen im Süden des Ortes ins Spiel gebracht. Das kommt für uns nur infrage, wenn ein akzeptabler Abstand zur Bebauung eingehalten wird. Genau dies war allerdings bei der Gemeinderatssitzung am 20. Mai vollkommen offen.
Wir können als von unseren Bürgern gewählte Gemeinderäte keinen Freifahrtschein für jeden x-beliebigen Windrad-Standort erteilen. Die pauschale 10H-Regel in Bayern ist aber auch aus unserer Sicht überzogen. Mit der sieben- bis achtfachen Höhe der Windradspitze als Abstand können wir uns durchaus anfreunden, wenn das nicht ausgerechnet im Haupt-Blickkorridor ist.
5H oder 6H als Abstand zur Bebauung wären uns im Süden definitiv zu nah. Wir möchten hierzu die Dimensionen der angedachten Windräder verständlich verdeutlichen. Das bislang einzige Landkreis-Windrad steht in Hamberg (siehe Foto anbei von einem Exkursionstermin der Landkreis-FDP). Es hat eine Nabenhöhe von 138 Metern und einen Rotordurchmesser von 82 Metern – also eine Gesamthöhe von 179 Metern.
Die Windräder im Zornedinger Süden sollen voraussichtlich 160 Meter Nabenhöhe und140 Meter Rotordurchmesser haben – also eine Gesamthöhe von 230 Metern. Zur Verdeutlichung dieser Höhe: der gesamte Waldrand im Süden von Zorneding ist 1100 bis maximal 1200 Meter von der jeweils nächstgelegenen Wohnbebauung entfernt. Wenn die Windräder direkt am Waldrand stehen würden, hätten sie also eine Entfernung von ca. 5H zum nächstgelegenen Wohnhaus. Die Windradspitze wäre dann vom Erdgeschoss gesehen in einem Winkel von 11,3 Grad über dem Horizont. Das kann sich jeder mit einem Geodreieck verdeutlichen. Es gibt aber einen weiteren Vergleich – den Sonnenhöchststand bei Wintersonnwend. Er ist am 21.12. laut www.sonnenverlauf.de beispielsweise in der Bucher Straße bei gerade mal 18,53 Grad.
Der Vollständigkeit halber erwähnen wir, dass dieser Vergleich nur zur Verdeutlichung der Höhe und Präsenz der Windräder dient, denn wir wissen sehr wohl, dass Windräder generell nur 30 Stunden pro Jahr oder 30 Minuten pro Tag ihren Schlagschatten auf ein Wohnhaus werfen dürfen und darüber hinaus automatisch abzuschalten sind.
Wir sind der Meinung, dass vor einer Verhandlung mit Grundstückseigentümern erst geklärt werden muss, in welchen Konzentrationsflächenbereichen wir unseren Bürgern Windräder zumuten wollen. Ein Abstand von 5H bis 6H ist uns in südöstlicher bis südwestlicher Richtung definitiv zu nah. Genau deshalb haben wir am 20. Mai den Beschlussvorschlag im Gemeinderat abgelehnt. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich auch in unserem Gemeindegebiet geeignete Standortbereiche für erfolgreiche Verhandlungen mit Grundstückseigentümer finden lassen.
Siad-Mattias Abdin-Bey und Peter Pernsteiner FDP-Fraktion des Zornedinger Gemeinderates
Zur Information: Die Ebersberger Zeitung und die Süddeutsche Ebersberg berichteten über unsere heftig diskutierte Gemeinderatssitzung am 20.5.2021 unter folgenden Links: https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/zorneding-ort80605/rueckenwind-fuer-die-windkraft-90656701.html https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/zorneding-pro-votum-windenergie-1.530074
Das Windrad in Hamberg bei einer Exkursion des FDP-Kreisverbandes Ebersberg am 7.3.2020. Es hat eine Nabenhöhe von 138 Metern und einen Rotordurchmesser von 82 Meter, also eine Gesamthöhe von 179 Metern. (Foto: Peter Pernsteiner)